
04 Dez Homeoffice Pauschale – Das plant die Regierung zur Entlastung
Um Arbeitnehmer während der Corona-Pandemie zu schützen, arbeiten viele Menschen seit Monaten im Homeoffice. Für sie entstehen dadurch jedoch höhere private Ausgaben. Durch eine neue Regelung im Steuergesetz sollen Arbeitnehmer nun einen Teil ihrer Steuern zurückerhalten, um die Mehrkosten auszugleichen. Hierfür plant die Regierung eine Homeoffice Pauschale.
Homeoffice Pauschale – was hat es damit auf sich?
Aktuell plant die große Koalition eine Steuererleichterung für alle Arbeitnehmer, die während der Corona-Pandemie viel im Homeoffice gearbeitet haben und es weiterhin werden. Denn durch die Arbeit von zuhause entstehen den Arbeitnehmern höhere private Ausgaben, wie beispielsweise für Strom oder das Heizen. Für viele kamen noch einmalige Kosten für das Einrichten des Arbeitsplatzes in den eigenen vier Wänden hinzu. Ein neuer Schreibtisch, ein geeigneter Schreibtischstuhl, ein ergonomischer Schreibtischaufsatz, ein Headset und vieles mehr musste beschafft werden.
All diese einmaligen aber insbesondere die laufenden Mehrkosten will die Regierung nun durch die Homeoffice Pauschale ausgleichen. Sie plant hierfür einen Beitrag von 5 Euro pro Arbeitstag im Homeoffice. Die Pauschale soll jedoch bis 100 Tage im Jahr, also auf maximal 500 Euro gedeckelt werden. Der Bund der Steuerzahler befürwortet das Vorhaben. Die neue Reglung soll noch 2020 beschlossen werden.
Die Arbeit im Homeoffice – ein wachsender Trend
Eine Studie, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben wurde, fand heraus, dass mehr als jeder dritte abhängig Beschäftigte während der Corona-Pandemie im Homeoffice arbeitete. Das sind etwa drei Mal so viele wie im Jahr zuvor, Tendenz steigend. Richtig umgesetzt bietet die Arbeit im Homeoffice einige Vorteile für Arbeitnehmer. Doch gerade Unternehmen können hier profitieren: Sind ihre Mitarbeitenden in der Heimarbeit, schützen sie dadurch ihre Gesundheit und können in vielen Fällen verhindern, dass der Betrieb unterbrochen wird. Außerdem sparen sie Kosten für Strom, Heizung, teilweise sogar für die Miete.
Da sich immer mehr Unternehmen dazu entschließen, ihren Mitarbeitenden die Arbeit im Homeoffice auf freiwilliger Basis auch nach der Pandemie zu ermöglichen, könnte die Auszahlung einer Homeoffice Pauschale auch in den kommenden Jahren interessant bleiben. Das Vorhaben soll jedoch vorerst auf zwei Jahre begrenzt sein.
Darüber hinaus können Unternehmen die Sache auch selbst in die Hand nehmen und ihre Mitarbeitenden mit eigenen Pauschalen für die Arbeit im Homeoffice entlasten. Schließlich fallen verschiedene Kosten ja nun von den Unternehmen auf diese ab.

Homeoffice Pauschale zusätzlich zum Arbeitnehmer-Pauschbetrag?
Unklar blieb zunächst, ob die Homeoffice Pauschale zusätzlich zum Arbeitnehmer-Pauschbetrag ausgezahlt wird oder ob sie mit diesem verrechnet wird. Der Arbeitnehmer-Pauschbetrag umfasst 1000 Euro für Werbungskosten, die durch die Steuererklärung zurückgeholt werden können.
Wird die Homeoffice Pauschale mit den Werbungskosten verrechnet, würden nur diejenigen profitieren, die Werbungskosten über 1000 Euro nachweisen können. Dieser Nachweis muss in der Regel durch Belege der zusätzlichen Kosten erbracht werden. Doch durch die Arbeit im Homeoffice fällt unter anderem die Kilometerpauschale für den Arbeitsweg weg. Durch sie stiegen die Werbungskosten, die geltend gemacht werden können, bisher (je nach Entfernung zum Arbeitsplatz) schnell auf mehrere hundert Euro an. Fällt sie weg, wird es schwieriger auf Werbungskosten über 1000 Euro zu kommen, wodurch sich auch die Chance auf die Homeoffice Pauschale verringert.
Wird die Homeoffice Pauschale jedoch unabhängig von den Werbungskosten ausgezahlt, könnten weitaus mehr Arbeitnehmer unterstützt werden. Nun wurde jedoch bekannt, dass sich die Regierung gegen letztere Variante entschied und die Homeoffice Pauschale folglich nur als Teil der Werbungskosten geltend gemacht werden kann.