Impingement Syndrom – Alle Hände hoch!

Impingement Syndrom

Impingement Syndrom – Alle Hände hoch!

Wer vom sogenannten Impingement Syndrom betroffen ist, verspürt starke, punktuelle Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Besonders häufig tritt diese Erkrankung an der Schulter und an der Hüfte auf. Doch was verursacht diese Schmerzen?

Was ist das Impingement Syndrom?

Das englische Verb „impinge“ bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa aufprallen oder auch anschlagen. Und genau das passiert dabei auch. Im Spalt des Gelenks befinden sich Sehnen und Weichteile. Diese brauchen Platz, damit sie nicht eingeklemmt oder aufgerieben werden. Bei Menschen, die unter dem Impingement Syndrom in der Schulter leiden, können die Sehnen nicht mehr uneingeschränkt im Gelenkraum gleiten. Das führt dazu, dass der Kopf des Schultergelenks an das Schulterdach schlägt. Das Impingement Syndrom wird deshalb auch Engpasssyndrom genannt.

Wer ist besonders häufig vom Impingement Syndrom betroffen?

Keine Sorge! Das Impingement Syndrom klingt zwar kompliziert und vielleicht etwas gefährlich, tritt aber nur bei 10% der Bevölkerung auf. Am häufigsten kommt es bei Sportlern vor, die einen Sport ausführen, bei dem sie die Arme häufig über dem Kopf halten.

Ein paar Beispiele für solche Sportarten sind:

  • Schwimmen
  • Volleyball
  • Handball
  • Speerwurf
  • Bodybuilding

Neben Sportlern haben allerdings auch Menschen in bestimmten Berufsgruppen ein erhöhtes Risiko, vom Impingement Syndrom betroffen zu sein. Darunter finden sich Berufe wie Maler, Mechatroniker, Lehrer und viele Weitere. Auch hier sind es wieder jene Berufe, bei denen man die Arme häufig über dem Kopf hält.

Symptome

Da die Krankheit nicht nur an einer Stelle auftreten kann, sind die Symptome des Impingement Syndroms je nach Gelenk unterschiedlich. Das Schultergelenk ist das am häufigsten betroffene Gelenk des Impingement Syndroms, gefolgt vom Hüftgelenk. Deshalb haben wir Dir hier die Symptome des Syndroms an diesen Stellen aufgelistet.

Symptome für das Impingement Syndrom am Schultergelenk

Patienten, deren Schulter vom Impingement Syndrom betroffen ist, klagen häufig über einen plötzlich einsetzenden Schmerz. Dieser Schmerz ist im Ruhezustand nur leicht zu spüren. Bei Belastung hingegen wird er verstärkt. Außerdem können Betroffene häufig eine bestimmte Situation nennen, in der die Schmerzen begonnen haben. Da die Schmerzen nachts meist schlimmer werden, ist das Schlafen auf der Seite häufig nicht mehr möglich. Das Anheben des Armes über 60 Grad wird ebenfalls als nicht möglich geschildert. Im Laufe der Zeit können Verwachsungen und Verklebungen in der Schulter auftreten. Diese erhöhen zusätzlich die Schmerzen.

Symptome für das Impingement Syndrom am Hüftgelenk

Am Hüftgelenk hingegen treten die Schmerzen nicht von Einem auf den Anderen Moment auf. Vielmehr handelt es sich hier um einen schleichenden Prozess. Die Schmerzen treten meist sporadisch auf und werden vor allem in der Leistengegend wahrgenommen. Wie in der Schulter, verstärken sich die Schmerzen auch an der Hüfte bei Belastung. Besonderes Unwohl löst das Drehen des angewinkelten Beines nach innen aus. Außerdem strahlen die Schmerzen bei körperlicher Aktivität oftmals in den Oberschenkel.

Was sind die Ursachen?

Es gibt verschiedene Ursachen, die das Impingement Syndrom hervorrufen können.

Hier haben wir die wichtigsten Ursachen auf einen Blick:

  • Höheres Alter
  • Übermäßige Beanspruchung beweglicher Gelenke (zum Beispiel durch Sport)
  • Einengung des Gelenkraumes durch die Veränderung der umliegenden Knochen oder Weichteile
  • Entzündung der Sehnen
  • Sehnenriss eines Muskels
  • Schädigung der Nerven
  • Verschlechterte Durchblutung durch Einklemmung

Das kann man gegen das Impingement Syndrom tun:

Die Behandlung des Impingement Syndroms hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Ursache, die Dauer sowie das Ausmaß der Schmerzen eine entscheidende Rolle. Meist schlagen nicht-operative Maßnahmen bereits sehr gut an. Dieses Vorgehen dauert allerdings Wochen bis sogar Monate. Geduld ist hier der Schlüssel zur Heilung.

Eine Möglichkeit, dem Impingement Syndrom entgegenzuwirken, bietet Krankengymnastik. Hier sollen zum einen Muskeln wieder aufgebaut werden. Auf der anderen Seite sollen die Gelenke sich wieder an eine Position gewöhnen, in der sich die Sehnen frei bewegen können. Dadurch werden weitere Schädigungen vermieden.

Darüber hinaus kann es in akuten Fällen ratsam sein, den betroffenen Arm ruhig zu halten. Wie genau das von statten geht, erklärt Ihnen der Arzt Ihres Vertrauens.

Auch die Einnahme von Medikamenten kann helfen. Besonders schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel kommen bei der Behandlung des Impingement Syndroms zum Einsatz.

Wenn die oben genannten Vorgehen keine Besserung zeigen oder wenn Sie im Beruf auf das Heben Ihrer Arme angewiesen sind, dann kommt als letzte Möglichkeit auch eine Operation infrage. Aber keine Sorge, Dein Arzt wird dir nur eine Operation empfehlen, wenn es wirklich notwendig ist.

Wie kann ich dem Impingement Syndrom vorbeugen?

Sowohl für das Hüft- als auch für das Schultergelenk gilt: Bewegung ist wichtig. Zu viel Bewegung sowie Belastung sind auf Dauer schädlich. Gönnen Sie Ihren Gelenken, wenn möglich, zwischendurch mal eine Pause. Für Menschen, die den ganzen Tag im Büro sitzen gilt hingegen: Bewegen Sie sich! Lange Sitz-Phasen sind auf Dauer schlecht für Ihre Gesundheit. Wechseln Sie daher zwischen dem Sitzen und dem Stehen ab – Ihre Gelenke werden es Ihnen danken! Hilfreich kann dabei ein Stehschreibtisch-Aufsatz sein, der Ihren Schreibtisch in Sekundenschnelle in einen ergonomischen Arbeitsplatz verwandelt. Eine günstige und besonders schicke Variante ist der Standsome.

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