
28 Okt Wie Lerntypen Dir helfen können
Jeder Mensch ist ein individuelles Original! Charakter und Aussehen sind nur zwei von unendlich vielen Merkmalen, durch die wir uns unterscheiden können. Lerntypen sind weitere Merkmale. Sie beschreiben, auf welche Weise Du am effektivsten, schnellsten und nachhaltigsten lernst.
Du kannst Dir noch nichts unter diesem Begriff vorstellen und weißt schon gar nicht, was für ein Typ Du bist? Kein Problem, denn wir stellen Dir in diesem Artikel die Lerntypen vor!
Die Lerntypen nach Vester
In seinem Buch „Denken, Lernen, Vergessen” (aktualisierte Auflage 1998) beschreibt Frederic Vester vier verschiedene Lerntypen. Er nahm in diesem Werk an, dass Menschen neues Wissen auf unterschiedliche Weise aufnehmen und abspeichern.
Vester unterscheidet diese Typen:
auditiver Typ: Lernen durch Hören und Sprechen
optisch-visueller Typ: Lernen durch Sehen und Beobachten
haptisch-kinästhetischer Typ: Lernen durch Anfassen und Fühlen
kognitiv-intellektueller Typ: Lernen durch Lesen und Denken
Später haben verschiedene Wissenschaftler und Psychologen Vesters Theorie noch erweitert oder anders ausgelegt. Wir haben die Erweiterungen in diesem Beitrag mit aufgenommen, daher findest Du hier zusätzlich noch den Kommunikativen, den Medienorientierten, den Motorischen und den Personenorientierten Lerntyp.
Bitte beachte: Wir selbst sind keine Lernpsychologen und dieser Artikel ist keine wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema. Wir wollen Studierenden und Wissbegierigen ein Mittel an die Hand geben, damit sie die optimale Lernmethode für sich finden. Betrachte diese Einteilung von Lerntypen also bitte nicht als starre Definition! Sie soll nur die Möglichkeit bieten , herauszufinden, was Dir helfen könnte, in Zukunft noch effizienter zu lernen.
Vielfalt der Lerntypen
Wie im echten Leben gibt es auch hier mehr als schwarz und weiß. Die Lerntypen lassen sich nicht klar voneinander trennen, die Übergänge sind fließend. Außerdem entsprechen nur die wenigsten Menschen ausschließlich einem Typ. Die Mehrheit vereint mehrere oder sogar alle Typen in sich. Darüber hinaus kann es sein, dass Du z.B. in Chemie mit Modellen die Welt der Atome grandios verstehst, in Politik aber viel lieber Referate hältst.
Zudem musst Du nicht jedes Merkmal eines Lerntypen aufweisen. Trifft die Mehrheit der Aussagen auf Dich zu, ist einfach die Wahrscheinlichkeit größer, dass Du mit den entsprechenden Methoden gut lernen kannst. Vielleicht funktioniert eine andere Technik bei Dir aber genauso gut, obwohl Du Dich aufgrund dieses Artikels nicht diesem Lerntyp zuordnen würdest.
Probier einfach mal ein paar unterschiedliche Methoden aus und schau, was am besten für Dich funktioniert.
Was macht die verschiedenen Typen aus?
Auditiver Typ:
Der erste Lerntyp, den Vester beschreibt, lernt “übers Ohr”.
- Du kannst anderen gut lange und konzentriert zuhören.
- Das, was andere mündlich erklären, verstehst Du besser, als mit Texten oder Grafiken.
- Bereists beim Hören prägst Du Dir wichtige Informationen ein.
- Du brauchst wenige schriftliche Notizen, denn Du kannst dich an gesprochenes Wort gut erinnern.
- Gedichte und Melodien kannst Du Dir schnell und lange merken.
- Frontalunterricht stört Dich nicht besonders, er hilft Dir vielleicht sogar.
- Du bewegst beim Lesen Deine Lippen, als würdest Du mitsprechen, oder Du redest laut vor Dich hin.
- Informationen und Geschichten kannst Du sehr gut nacherzählen.
- Sprachen lernst Du am einfachsten, wenn Du täglich von ihnen umgeben bist.

Kommunikativer Typ:
Manche splitten den auditiven Lerntyp in zwei Unterarten: Der Erste bleibt eher passiv (zuhören, für sich allein sprechen).
Der andere ist eher aktiv (Reden/Präsentationen halten, diskutieren, erklären). Diesen Typ nennt man auch den Kommunikativen. Er lernt – wie der Name schon sagt – besonders gut durch Kommunikation. Du gehörst zu diesem Lerntyp, wenn Du folgende Merkmale aufweist:
- Du bist bekannt dafür, gerne und ausgiebig zu diskutieren.
- Im Nebenjob gibst Du Nachhilfe, denn Du erklärst gerne und verständlich.
- Erklären liegt Dir, selbst wenn das Thema noch nicht sitzt, denn dadurch verinnerlichst Du das Wissen.
- Du bist bei Lehrenden sehr beliebt, weil Du den Unterricht mit konstruktiven Beiträgen mitgestaltest.
- Fächer, in denen man viel reden, formulieren und diskutieren muss, fallen Dir leicht.
- Fremdsprachen liegen Dir.
- Deine mündlichen Noten in der Schule waren oft sehr gut.
- Weil Du offen auf andere zugehen kannst und Deine sprachliche Ausdrucksweise außergewöhnlich war, wurdest Du oft zum Klassensprecher gewählt.
Optisch-visueller Typ:
Für diesen Lerntyp sind die Augen ganz besonders wichtig.
- Du lernst am besten mit Grafiken, Bildern und schematischen Darstellungen.
- Videos gehören zu Deinen bevorzugten Werkzeugen.
- Wenn Du Dir Notizen machst, skizzierst Du vieles oder benutzt reichlich Symbole.
- Deine gelesenen Texte sind bunt markiert.
- Du kannst Dich gut daran erinnern, wo eine bestimmte Information steht.
- Bei der Gestaltung Deiner Lernmaterialien achtest Du besonders auf Anschaulichkeit.
- Wenn jemand gestikuliert und eine bildhafte Sprache verwendet, hilft es Dir ungemein, den Inhalt des Gesagten besser zu verstehen.
Du findest aber auch weit weg von Deinem Schreibtisch einige Anzeichen:
- Du träumst lebendig, detailliert und farbig.
- Du bist eine richtige Leseratte!
- Memory und visuelle Spiele sind Dein Spezialgebiet! Du machst es anderen nicht leicht, Dir den Sieg zu stehlen.

Medienorientierter Lerntyp:
Sehr nah an dem optisch-visuellen Typ ist der medienorientierte Typ. Während es bei dem Optisch-Visuellen aber egal ist, ob die Bilder auf Papier oder digital vorgelegt werden, hilft es dem Medienorientierten eindeutig mehr, in die digitale Welt einzusteigen:
- Homeschooling war keine Herausforderung für Dich, denn Du brauchst weder keinen “echten” Lehrer.
- Du lernst viel lieber mit technischen Medien, wie Videos oder Online-Tests.
- Durch die Arbeit am Computer erfährst Du einen besonderen Lernfortschritt.
- Deine Begeisterung für Technisches ist unerschütterlich.
- Du hast Dich früher als andere Mitschüler für Digitales und Technisches interessiert.
Haptisch-kinästhetischer Typ:
Diesen Lerntyp erkennst Du, wenn Du ihm auf die Finger schaust.
- Für Dich ist Learning by Doing DAS Mittel der Wahl.
- Du probierst gern aus und wendest Dein Wissen möglichst sofort praktisch an.
- Den größten Lernerfolg hast Du, wenn Deine Hände mit im Spiel sind.
- Gestikulieren, anfassen und fühlen, hilft Dir, Zusammenhänge zu verstehen.
- Du rechnest mit den Fingern.
- Übungen (Experimente, Modelle, Rollenspiele oder Standbilder) fördern Dich.
- Um Sprachen zu lernen, gehst Du am liebsten ins Ausland. Dort lernst Du Sie quasi nebenher im Alltag.
- Sehr theoretiche Informationen fallen Dir schwer.
- Du hast in der Kindheit gern mit Baukästen und Modellen gespielt.



Motorischer Typ:
Hier wunderst Du Dich vielleicht, warum es eine weitere Unterteilung gibt. Der Grund ist: Im Gegensatz zum haptisch-kinästhetischen Typ muss die Bewegung nicht direkt mit dem neuen Wissen in Verbindung stehen. Das Bewegen an sich ist Dein Game-Changer.
- Beim Lernen hast Du den Drang umherzugehen oder Dich auf eine andere Art zu bewegen.
- Du bist praktisch veranlagt und gerne in Aktion.
- Du zeichnest Dich durch Experimentierfreude aus.
- Auch in Deiner Freizeit bewegst Du Dich gerne.
- Du kaust beim Lernen und auch sonst gern Kaugummi.
Du hast Deine Finger viel länger zum Rechnen benutzt als Deine Mitschüler. Vielleicht tust Du es auch immer noch.
KOGNITIV-INTELLEKTUELLER TYP:
Dieser Typ steckt in jedem von uns, denn um pure Informationen in Wissen umzuwandeln, müssen wir darüber nachdenken. Unser Gehirn muss die neuen Reize in jedem Fall verarbeiten. Wie wir an die Informationen gekommen sind, spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
- Du liest Dir Deine Notizen und Lernzettel immer wieder durch, um den Inhalt zu erfassen.
- Wenn Du Informationen kritisch hinterfragst und selbst durchdenkst, erzielst Du die größten Lernerfolge.

Personenorientierter Lerntyp
Aus Deiner Schul- oder Uni-Zeit kennst Du es bestimmt: Bei dieser einen Lehrkraft schaffst Du es einfach nicht, Dir das neue Wissen zu merken. Das macht Dich nicht gleich zu einem Personenorientierten Lerntypen, aber vielleicht treffen noch mehr Merkmale auf Dich zu:
- Du brauchst eine empathische Lehrkraft, die Du sympathisch findest und mit der Du Dich wohl fühlst.
- Kleine Klassen und intensive Betreuung beim Lernen helfen Dir sehr.
- Auch außerhalb des Unterrichts suchst Du manchmal Kontakt zu den Lehrer*innen.
- Du orientierst Dich oft an Deinen Lehrern – insbesondere dann, wenn Dein Freundeskreis eher klein ist.
- Bei einem Lehrer, zu dem Du einen besonderen Draht hast, verstehst Du fast alles.
- Ist Dir Deine Lehrkraft weniger sympathisch, behindert Dich das auch in Deinem Lernprozess.
- Du hattest bei einigen Lehrer*innen sehr gute Noten, bei anderen hingegen sehr schlechte. Deine Leistung und Motivation schwankt sehr, je nach lehrender Person.
Tipps für die Lerntypen
Du hast nun einen ersten Eindruck von den Lerntypen gewonnen. Vielleicht ist Dir nun schon klarer geworden, zu welchen der Lerntypen Du gehören könntest.
Falls nicht, mach Dir keinen Kopf. Es kann durchaus auch ein Vorteil sein, wenn Du Dich nicht in Schubladen einsortierst und so selbst beschränkst!
Zum Abschluss haben wir für jeden Lerntypen noch ein paar Tipps zusammengestellt, damit Du auch praktisch etwas an Deiner Lernroutine ändern kannst. Wissen allein ist nämlich nicht das Allheilmittel. Denn wie sagt man so schön: Erfolg hat drei Buchstaben. TUN!
Tipps für den auditiven Typen
- Um Dir das Lernen zu vereinfachen, höre Hörbücher oder Podcasts und schaue Videos.
- Wenn es für Dich nicht merkwürdig ist, die eigene Stimme zu hören, kannst Du auch eigene Sprachaufnahmen erstellen und sie unabhängig von Deinem Standort und Deiner Tätigkeit hören. Diese Strategie ist sogar doppelt effektiv, denn Du sprichst die Lerninhalte zuerst und hörst sie später noch einmal!
- Spreche laut aus, was Du lernst. Dadurch wird das Gelernte sowohl in den Gehirnregionen für Sprechen als auch für Hören verarbeitet.
- Wenn Du nur leise lesen kannst oder musst, weil Du sonst andere störst, hilft es Dir eventuell, Musik mit Kopfhörern zu hören. Wähle aber keine ablenkenden Songs und mach sie nicht zu laut. Geeignet ist zum Beispiel rein instrumentale Musik. Insbesondere klassische Musik kann Deine Konzentration erhöhen.
- Es kann Dir vielleicht auch helfen ein Lied in Dauerschleife zu hören. Generell gilt: ausprobieren!
- Falls Du in den Ferien Deine Sprachkünste verbessern willst, sind Auslandsaufenthalte oder Sprachcamps genau das richtige für Dich.

Tipps für den kommunikativen Typen
- Versuche, in Lerngruppen zu lernen, jemandem etwas zu erklären oder über ein Thema ausgiebig zu diskutieren. Bei sehr kommunikativen Menschen kann eine Lerngruppe aber auch kontraproduktiv sein: das letzte Date Deiner Lernpartnerin klingt zwar sehr spannend, wird Euch beiden aber in der anstehenden Klausur nicht weiterbringen.
- Bastle Deiner Lerngruppe ein Quiz! Das kombiniert Lernen mit Spaß: Schreibt auf Karteikarten Fragen oder Aussagen zu dem Lernstoff und lasst jeden Mitspieler blind eine dieser Karte ziehen.
Je nachdem, ob Du eine Frage oder eine Aussage erwischt, sieht die Aufgabe anders aus:
– Bei einer Frage gilt es, eine möglichst gute Antwort zu finden. Deine Mitspieler dürfen im Notfall auch kleine Tipps geben. Je mehr Tipps Du brauchst, desto weniger Punkte gibt es für die Antwort. Aber bleibt immer freundlich, denn niemand sollte sich bei diesem Spiel dumm oder erniedrigt fühlen!
– Bei Aussagen musst Du selbst beurteilen, ob sie wahr oder falsch ist. Ist sie richtig, kannst Du sie noch etwas genauer erläutern. Wenn Du sie als falsch entlarvst, musst Du sie korrigieren. Deine Mitspieler vergeben auf die Antwort im Anschluss wieder Punkte.
Am besten legt ihr vorher fest, nach welcher Skala die Punkte vergeben werden. Betrachtet das Quiz nicht als kompetitives Spiel, sondern als Möglichkeit, Euch gegenseitig zu pushen und zu bestärken.
Tipps für den optisch-visuellen Typen
- Räume Deinen Schreibtisch vor dem Arbeiten gründlich auf. Ordnung hilft Dir, Dich zu konzentrieren, und steigert die Konzentrationsfähigkeit Deines Gehirns, weil Du nicht ständig von überflüssigen Informationen abgelenkt wirst.
- Falls Dir sterile Ordnung die Haare zu Berge stehen lässt, ist das nicht schlimm. Dein eigenes ästhetisches Empfinden spielt eine viel wichtigere Rolle als die Definition von Ordnung anderer Menschen! Richte es Dir so ein, wie Du es brauchst / wie es Dir am besten gefällt und hilft.
Wenn Du Dich in Deinem kreativen Chaos zurecht findest, ist es genau das Richtige für Dich – auch wenn Dein Mitbewohner oder Deine Mama etwas anderes dazu sagen würden. Richtig ist immer, was für Dich funktioniert.
- Hänge Dir Lernposter oder kleine Lernzettel auf, am besten dort, wo Du sie täglich siehst: am Kühlschrank, am Kleiderschrank oder am Badezimmerspiegel. Je öfter Du an ihnen vorbei gehst, desto effektiver ist diese Methode. Der Trick ist hier die ständige Wiederholung: was Du immer wieder siehst, hörst und liest, prägt sich Dir besser ein und geht eher in Dein Langzeitgedächtnis über.

Tipps für den medienorientierung Typen
- Nutze verschiedene Medien: Apps, Videos, DVDs, Podcasts, Fernsehbeiträge, Zeitschriften und Bücher. Online gibt es außerdem viele kostenfreie Lernplattformen.
- Das Internet bietet unendliche Ressourcen für mediales Lernen. Lege einen bestimmten Zeitraum fest, in dem Du Dich umschaust und informierst. Strebe dabei nicht nach Perfektion und Vollständigkeit, denn dann kannst Du Dich leicht in der Fülle an Angeboten verlieren. Bei all der Auswahl ist es wichtig, sich den Grund für die Suche vor Augen zu halten: das Lernen für die anstehende Prüfung oder für Dein nächstes Lernziel.
Tipps für den haptisch-kinästhetischen Typen
- Schreibe Dir Lernkarten. Die kannst Du später anfassen, bewegen und überall hin mitnehmen. Außerdem schreibst und zeichnest Du beim Erstellen. Durch das gleichzeitige Nutzen mehrerer Sinne und damit gleichzeitige Aktivieren mehrerer Gehirnbereiche wird Dein Lernerfolg gesteigert.
Um es noch haptischer zu machen, kannst Du diese Karten noch größer als normale Karteikarten gestalten. - Experimente, Modelle oder Rollenspiele eignen sich auch sehr gut, um Dein Wissen noch besser abzuspeichern.
- Auch wenn es Dir am Anfang komisch vorkommen mag: Versuche bestimmte Handbewegungen mit bestimmten Wissen zu verknüpfen.

Tipps für den motorischen Typen
- Unterdrücke Deinen Bewegungsdrang nicht, sondern nutze ihn.
Beispiele gefällig? Jeder Schritt von einer Wand zur anderen könnte mit einer Vokabel verbunden werden. Oder Du sagst das Gedicht im Takt zu einer Handbewegung auf. Wie wäre es, in der Hängematte beim Schaukeln zu lernen? - Höre Podcasts und Hörbücher beim Spazierengehen, Joggen oder beim Sport – Du musst übrigens auch nicht bewusst hinhören, tatsächlich lernst Du auch unterbewusst sehr viel.
- Achte darauf, regelmäßige Sport- und Bewegungspausen in deinen Alltag einzubauen.
- Du willst eine Fremdsprache – z.B. portugisisch – lernen und liebst diesen einen brasilianischen Song? Schau Dir den Songtext an und tanze dann bewusst zu den Worten des Liedes!
Tipps für den personenorientierten Typen
Einen Lehrer einfach zu ersetzen, weil er Dir unsympathisch ist, geht natürlich nicht. Im Berufsleben kannst Du Dir nicht alle Kolleg*innen und Vorgsetzte aussuchen.
- Auch, wenn es schwer fällt: Versuche, so neutral wie möglich mit der Lehrkraft umzugehen. Lästereien verstärken nur Dein negatives Bild. Im Vordergrund sollte möglichst immer das Wissen stehen, nicht die Person.
- Suche Dir im Internet oder in Deinem Bekanntenkreis “Ersatz”. Im Studium können das Tutor*innen, Mitstudent*innen oder Nachhilfelehrer*innen sein.
Auch virtuelle Bezugspersonen können Dir Wissen vermitteln, wenn sie Dir sympathisch sind. - Falls es Dir überhaupt nicht gelingen mag, den Dozenten von der Wissensaufnahme zu trennen, überlege, ob es hilfreich sein kann, dieses Fach in ein späteres Semester zu verlegen. Manchmal werden die selben Fächer im Wechsel von unterschiedlichen Dozenten angeboten. Das sollte aber gut überlegt sein!
Kritik und Denkanstöße
Vester wird heute von manchen Lernpsychologen für seine Theorie kritisiert. Sie sei nicht anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse oder Studien belegbar. Außerdem würde er nur die Informationsaufnahme betrachten, nicht aber das eventuell vorhandene Vorwissen, die Lernmethode, die Motivation und die Konzentration des Lernenden.
Außerdem bedeutet ein dominanter Lerntyp nicht, dass Du nur noch auf diese bestimmte Weise lernen solltest. Bleib stets offen für anderes. Sei neugierig. Probiere aus.
Wissen bleibt nicht hängen, weil Du “den perfekten” Weg gefunden hast, sondern, wenn Du wiederholst und möglichst viele Methoden verwendest.
Des Weiteren wirst Du im Alltag auf allen Sinnesebenen mit Informationen überhäuft. Verlässt Du Dich dann nur auf eine bestimmte Methode Verlässt Du Dich nur auf eine bestimmte Methode, dann ist Dein Lernerfolg nicht so sicher, wie wenn Du mehrere Methoden miteinander kombinierst.
Bereite Dich vor, indem Du auf allen “Kanälen” bereit bleibst, Informationen aufzunehmen.
Und generell gilt: Sei immer vorsichtig, wenn Dir eine scheinbar super einfache Abkürzung oder Lösung versprochen wird!
Du solltest Dich daher mit diesem Gedanken anfreunden: Bloß zu wissen, zu welchem Typen Du vermutlich gehörst, reicht nicht. Ja, die Einteilung in Lerntypen kann hilfreich sein, um neue Lernmethoden kennenzulernen und neue Wege zu gehen. Aber sie kann Dir das Lernen niemals abnehmen.
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